1. Ab wann spricht man von einer Depression?
Für die Diagnose „Depressive Störung“ sind klare Symptome definiert, die über eine längere Zeit, das heißt mindestens über zwei Wochen, vorliegen müssen. Wir kennen neben den drei Hauptsymptomen gedrückte Stimmung, Freudlosigkeit und weniger Interesse sowie vermindertem Antrieb und schneller Ermüdbarkeit (im normalen Alltag) noch einige Nebensymptome, von denen einige für die Diagnosestellung vorliegen müssen: Konzentrationsmangel, wenig Selbstwert, Schuldgefühle oder Gefühle der Wertlosigkeit, negative Selbst- und Zukunftssicht und Zukunftsängste, Schlafstörungen, Appetitstörungen (oft mit Gewichtsverlust) und im schlimmsten Fall auch Suizidgedanken. Nur kurzzeitige oder anlassbezogene Traurigkeit oder Stimmungsschwankungen zählen also nicht dazu, sondern eine Depression bestimmt das gesamte Befinden wirklich deutlich.
2. Welche körperlichen Beeinträchtigungen kann eine Depression mit sich bringen?
Viele betroffene Menschen leiden unter einer ausgeprägten Müdigkeit, manche berichten auch entsprechend von einem Schweregefühl der Körperteile. Oft schlägt die Stimmung auch auf den Magen, viele reagieren neben Appetitmangel auch mit Verdauungsbeschwerden und Bauchschmerzen mit auf eine depressive Stimmung.
3, Gibt es auch den umgekehrten Fall, dass körperliche Erkrankungen zu einer Depression führen können?
Ja, auch körperliche Erkrankungen können die Entwicklung einer Depression mit beeinflussen. Wir wissen zum Beispiel, dass sich das Risiko für eine Depression erhöht, wenn man an schweren Herzerkrankungen leidet, einen Herzinfarkt oder Schlaganfall erlitten hat oder eine diabetische Erkrankung hat. Auch Schilddrüsenerkrankungen können eine depressive Entwicklung begünstigen.
4. Sind die körperlichen Symptome bei einer wirksamen Behandlung von Depressionen dann auch automatisch verschwunden?
Normalerweise bessert sich auch das körperliche Befinden, wenn sich die psychische Symptomatik bessert. Depressionen sind zwar schwere, aber auch gut behandelbare Erkrankungen.
5. Kann man mit einem gesunden Körper einer Depression vorbeugen?
Die aktuelle wissenschaftliche Studienlage zeigt viele positive Effekte von Bewegung auf die psychische Gesundheit und auch depressive Symptome, allerdings sind die Effekte in den Studien eher moderat. Entgegen mancher Behauptungen von Fitness- oder Ernährungsberatern kann man durch gesunde Lebensführung eine mögliche depressive Entwicklung auch nicht sicher verhindern – dafür ist das Zusammenspiel der Ursachen für Depressionen viel zu komplex. Aber eine gesunde, ausgewogene Ernährung und ausreichende Bewegung sind definitiv auch bzgl. der psychischen Gesundheit sinnvoll und wichtig.