Die Erzieherin arbeitet auf der Station KJ4 der Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalter am Bezirkskrankenhaus Bayreuth und hat an Weihnachten Dienst. Zusammen mit ihren Kollegen kümmert sich die 24-Jährige dann um die anwesenden Kinder im Alter zwischen sechs und zwölf Jahren.
„Wo es möglich ist, gehen unsere jungen Patienten von 24. bis 26. Dezember zur therapeutischen Belastungserprobung nach Hause“, erklärt Julia Dukart. Manche Kinder dürfen allerdings nicht über Nacht bleiben. Sie gehen lediglich zu Besuch für einige Stunden heim zur Familie. Und natürlich gibt es auch Fälle der Krisenintervention: „Wenn eine Krise noch nicht vorbei ist, kann das Kind erstmal nicht in sein reguläres Umfeld und bleibt auf Station. Manche unserer Patienten geben auch selbst an, sich zu Hause nicht wohl zu fühlen. Sie verbringen Weihnachten dann lieber auf der KJ4 als daheim.“ Einige Kinder sind natürlich traurig, dass sie Weihnachten in der Klinik verbringen müssen. „Dann sprechen wir viel mit ihnen oder bieten zur Ablenkung Verschiedenes an, wie Spaziergänge oder Spiele“, erklärt Dukart. Andere Patienten merken oft selbst, dass es ihnen guttut, dass sie stationär bei uns betreut werden anstatt zu Hause.
Um ihnen die Zeit so angenehm wie möglich zu machen, geht es bei Julia Dukart und ihren Kollegen sehr familiär zu. „Wir entscheiden am 23. zusammen, welche Haupt- und Nachspeise es am Heiligabend geben soll. Am 24. essen wir dann um 18 Uhr gemeinsam. Danach ist Bescherung und jedes Kind bekommt ein Geschenk. Wir lesen noch eine weihnachtliche Geschichte und lassen den Abend mit Weihnachtsfilmen ausklingen.“
Autor: Andrea Franz Seite 2 von 2
Dass sie selbst an Heiligabend nicht zu Hause bei der Familie sein kann, macht Julia Dukart nichts aus. „Ich feiere Weihnachten kaum, daher übernehme ich immer gerne die Dienste an Weihnachten“, sagt sie und lacht. „Ich habe lieber an Silvester frei.“