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News

Tagesklinik Bamberg: Partner der Kinder seit zehn Jahren

Ein gutes Netzwerk ist alles. Im Fall der Bamberger Tagesklinik für Kinder- und Jugendpsychiatrie ist es ein sehr großes Netz, auf das das 15-köpfige Team zurückgreifen kann. Das hat sich bewährt. Die Tagesklinik gehört zur Bayreuther Klinik für PPP des Kindes- und Jugendalters. Und das wurde jetzt gefeiert.

Das Netz, in das die Kinder und Jugendlichen aus der Region fallen, ist groß und es ist dicht. Nicht nur, dass eine Vielzahl an Menschen und Institutionen mithelfen, um für diese Kinder da zu sein, durch die Anbindung an die Klinik für Psychiatrie, Psychotherapie und Psychosomatik des Kindes- und Jugendalters steht auf ganz Oberfranken verteilt viel Expertenwissen zur Verfügung, das angezapft werden kann. Zehn Jahre Tagesklinik für Kinder in Bamberg. „Das sind zehn Jahre Hilfe vor Ort.“  Bambergs Oberbürgermeister Andreas Starke, der auch in Vertretung des Bezirkstagspräsidenten Henry Schramm sprach, erinnerte sich, dass bei der Eröffnung der Tagesklinik vor zehn Jahren noch niemand geahnt habe, „welche besonderen Herausforderungen auf uns warten“. Die Pandemie habe viel verändert „und wir sehen einen ständig steigenden Bedarf“.

Am Patienten orientiert

Auf diesen wies auch Katja Bittner, Vorstand der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO) hin. „Pandemie, neue Medien, Vereinsamung von Kindern und Jugendlichen … das alles müssen wir auffangen.“ Katja Bittner betonte, dass man sich bemühe, für die jungen Patienten nicht nur mehr Räumlichkeiten zur Verfügung zu stellen, sondern auch daran arbeite, die Behandlung von Kindern und Jugendlichen so bedarfsgerecht gestalten zu können, dass die Behandlung auf jeden einzelnen zugeschnitten ist – ohne vorher massenweise Anträge stellen zu müssen.

Längere Wartelisten, zunehmend emotionale Störungen  und Suchterkrankungen, ein Mangel an Ärzten in der Kinder- und Jugendpsychiatrie – einfacher sei alles nicht geworden, so Dr. med. Uwe-Jens Gerhard, Chefarzt der Klinik.  Und doch: „Wir sind seit zehn Jahren ein verlässlicher Partner von niedergelassenen Kinderärzten, Kinderpsychologen, von Schulen, von Eltern und vor allem sind wir ein verlässlicher Partner für die Kinder.“

Spannendes Altersspektrum

In der Bamberger Tagesklinik für Kinder werden Patienten aus dem Bamberger Raum werktags tagsüber behandelt. Nachts und am Wochenende sind die Kinder in den Familien zuhause. Die Patienten (es gibt zwölf Therapieplätze) sind durchschnittlich zwölf Wochen in der Tagesklinik, erläuterte Psychologe Michael Möller. Eine große Herausforderung sei das Altersspektrum der Patienten, die zwischen fünf und 18 Jahre alt sind. Aber: „Das macht es auch spannend“, die Großen dürfen Vorbild sein, die Kleinen lernen von den Älteren.

Grundsätzlich werden in der Tagesklinik alle psychischen Störungsbilder behandelt – nur akut eigen- oder fremdgefährdend dürften die Kinder nicht sein, außerdem keine ausgeprägten Weglauftendenzen oder Suchterkrankungen haben.

Was macht die Tagesklinik so besonders? Möller zählte auf:

  • Das multiprofessionelle Team („das macht die Behandlung so unfassbar wirkungsvoll“)
  • Die Individualität der Behandlung („wir machen das, was das Kind gerade braucht“)
  • Das Stärken von lebenspraktischen Kompetenzen (kochen, einkaufen…)
  • Die Medikationseinstellung
  • Die enge Kooperation mit der Klinikschule
  • Die gute Zusammenarbeit mit der Sozialstiftung Bamberg, in deren Räumen die Tagesklinik zu finden ist
  • Und das Netzwerk. „Wir sind Teil der GeBO-Familie und gehören zu einem großen Ganzen. Das heißt, wir haben für fast alles einen Experten, auf den wir zurückgreifen können“.

Während des Aufenthalts in der Klinik werden die Kinder in der Klinikschule des Bezirks Oberfranken beschult. Rektor Norbert Römer berichtete, dass der Anteil der Realschüler und Gymnasiasten in den vergangenen zehn Jahren deutlich gestiegen sei. Schule sei in Bezug auf psychische Krankheiten häufig ein schwieriges Thema, immer sei Schule eng mit der Krankheitsgeschichte verwoben. Oft sei sie Auslöser der psychischen Störungen, häufig bestehe bei den Patienten eine massive Abwehr gegen alles, was mit Leistung zu tun habe, manchmal sei Schule auch der stabilisierende Bereich – dann sei es wichtig, durch die Beschulung der Patienten eine Wiedereingliederung nach dem Klinikaufenthalt zu erleichtern.

Mehr über die Tagesklinik in Bamberg lesen Sie hier.