"Die Krankenhausreform in der gegenwärtigen Form verringert weder Dokumentationsaufwand noch Bürokratie. Sie gibt den Krankenhausträgern – auch der GeBO - keine Planungssicherheit in Bezug auf die Refinanzierung von inflationsbedingten Mehrkosten. Die Krankenhausreform muss dringend nachgebessert werden. Das ist unsere Forderung an die Politik, der wir mit unserer Teilnahme an der Kundgebung in Berlin Nachdruck verleihen wollen." So formuliert es Torsten Keller. Er ist Standortleiter des Bezirkskrankenhauses Bayreuth und der Bezirksklinik Rehau.
Rund 2000 Vertreter aus deutschen Kliniken standen vor dem Brandenburger Tor in Berlin und verliehen ihrem Ärger und ihren Forderungen lautstark Nachdruck.
„Die Krankenhäuser brauchen bundesweit einen verlässlichen Inflationsausgleich, um die notwendige, angekündigte große Krankenhaus-Reform überhaupt erleben zu können“, so der Geschäftsführer der Bayerische Krankenhausgesellschaft Roland Engehausen im Vorfeld des Protesttages.
Am Vorabend ihres Protestes vor dem Brandenburger Tor trafen sich bereits etwa 100 Krankenhausleitungen und Vertreter der Trägerorganisationen wie mehrere Landräte aus ganz Bayern mit den Bundestagsabgeordneten aus ihren Wahlkreisen am Potsdamer Platz, um ihnen die dramatische Situation der Krankenhäuser auch in Bayern zu erläutern und nach Wegen aus den drohenden Insolvenzen und damit einer breiten Unterversorgung der Bevölkerung auch in Bayern zu suchen.
„Die Menschen in den Kliniken lassen sich von der Politik nicht für dumm verkaufen und wissen, dass die Krankenhausreform überhaupt nichts an der Unterfinanzierung je Behandlung und je Krankenhaus ändern kann, solange bei den Gesamteinnahmen der Krankenhäuser die Inflation nicht verlässlich berücksichtigt wird“, sagt dazu Roland Engehausen.
Experten rechnen mit einer enormen Insolvenz-Welle der Krankenhäuser in den kommenden Monaten.