Die Lunge arbeitet rund um die Uhr. Faktoren wie Bewegungsmangel, Rauchen, Luftverschmutzung oder Krankheiten können die Lungenfunktion beeinträchtigen. Um unser Atemorgan gegen diese Faktoren fit zu machen, gibt es einige Möglichkeiten.
Bewegung und Sport für eine starke Lunge
Regelmäßige Bewegung ist ein natürliches Lungentraining. Besonders Ausdauersportarten wie Laufen, Radfahren oder Schwimmen fördern die Atmung und verbessern die Sauerstoffaufnahme. Auch wenn Sport bei vielen Menschen im hektischen Alltag zu kurz kommt, gibt es andere Möglichkeiten die Lungenfunktion zu steigern. Zum Beispiel Treppensteigen statt Aufzugfahren oder Atemgymnastik können die Lunge trainieren. Einige effektive und einfache Übungen sind:
• Zwerchfellatmung/ tiefe Bauchatmung: Setzen oder legen Sie sich hin, atmen Sie tief durch die Nase ein und spüren Sie, wie sich der Bauch hebt. Langsam durch den Mund wieder ausatmen.
• Lippenbremse: Langsames Ausatmen durch die leicht geschlossenen Lippen verlängert die Atemphase und verbessert den Gasaustausch in der Lunge.
• Wechselatmung: Abwechselnd durch ein Nasenloch ein- und ausatmen kann die Atemkapazität erhöht. Vielen ist diese Übung aus dem Yoga bekannt.
• Tiefe Atemzüge mit Luftanhalten: Nach einer tiefen Einatmung die Luft vor dem langsamen Ausatmen einige Sekunden anhalten.
Auch mit der Ernährung kann die Lungengesundheit unterstützt werden, da ein ausgewogener Speiseplan Entzündungen reduzieren kann. Antioxidantienreiche Lebensmittel wie Beeren, grünes Gemüse und Nüsse schützen die Lunge vor oxidativem Stress. Omega-3-Fettsäuren aus Fisch und Leinsamen wirken entzündungshemmend. Auch Vitamin D aus Sonnenlicht oder Nahrungsergänzung kann die Lungenfunktion positiv beeinflussen. Zudem hält eine gute Hydration die Atemwege feucht und erleichtert das Atmen, also ausreichend Wasser trinken.
Frische Luft und gute Raumluftqualität
Luftverschmutzung und Schadstoffe belasten die Lunge. Der größte Feind der Lunge ist diesbezüglich das Rauchen. Tabakrauch enthält zahlreiche Chemikalien, die die Lungenzellen schädigen und das Risiko für Lungenkrebs, COPD (chronisch obstruktive Lungenerkrankung) und andere Erkrankungen drastisch erhöhen. Wer mit dem Rauchen aufhört bemerkt schon nach kurzer Zeit positive Effekte. Bereits nach 24 Stunden verbessert sich die Sauerstoffaufnahme und nach wenigen Wochen nimmt auch die Lungenfunktion spürbar zu.
Auch Nichtraucher sind im Alltag unfreiwillig Schadstoffen und Staub ausgesetzt. Die Verwendung von Luftfiltern kann hier Abhilfe schaffen. Zudem filtern Pflanzen in geschlossenen Räumen Schadstoffe aus der Luft. Vor allem in der kalten Jahreszeit reizt häufig trockene Luft die Atemwege. Ideal ist eine Luftfeuchtigkeit zwischen 40 und 60 Prozent, die durch einen Luftbefeuchter gewährleistet werden kann.
Experte:
Chefarzt Dr. med. Saleh Al Hamoud
Lungenzentrum der Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken
Kutzenberg, 96250 Ebensfeld
Mail: lungenfachklinik@gebo-med.de