Für Bezirkstagspräsident Henry Schramm nimmt der Ersatzneubau der H-Station eine ganz besondere Stellung innerhalb des groß angelegten Bauprogramms des Bezirks ein: „Mehrere Jahre der Planung und Vorbereitung haben sich gelohnt: Mit dem Ersatzneubau der H-Station machen wir unsere Gesundheitseinrichtungen wieder ein Stück fit für die Zukunft“, so der Bezirkstagspräsident. „Das ist eine gute Nachricht für die Gesundheitsversorgung in Oberfranken und insbesondere für die Menschen, die auf die medizinische Unterstützung durch den Bezirk angewiesen sind.“
Auf der H-Station werden alle psychischen Krankheitsbilder mit einem hochindividualisierten therapeutischen Vorgehen behandelt. „Für die stetig wachsende Gruppe vom Patienten mit geistiger Behinderung, die entweder schwere Verhaltensstörungen aufweisen und/oder an einer zusätzlichen psychischen Erkrankung leiden, ist dieser Neubau ein Meilenstein“, sagt Prof. Thomas W. Kallert. „Er erweitert die Behandlungskapazität einer hoch nachgefragten überregional zuständigen Spezialabteilung.“
Nach mehreren Jahren intensiver Planung und Vorbereitung durch den Bezirk Oberfranken erfolgt für voraussichtlich 14,8 Millionen Euro der Ersatzneubau – gefördert durch das Krankenhausprogramm mit 10,2 Millionen Euro. Dadurch werden zukünftig 20 vollstationäre sowie acht tagesklinische Plätze für geistig behinderte Patientinnen und Patienten, die unter einer psychischen Erkrankung leiden, zur Verfügung stehen. Ein deutliches Plus zu den jetzigen 16 vollstationären und fünf offenen tagesklinischen Plätzen.
„Einige unserer Patienten sind seit einer langen Zeit bei uns. Andere wiederum ein, zwei Wochen zur Krisenintervention. Aber egal wie lange jemand hier ist – es ist wichtig, dass er sich hier wohlfühlen kann und dass er hier Lebensqualität erfährt“, sagt GeBO-Vorständin Eva Gill. Der Neubau schaffe eine erhebliche Verbesserung der Unterbringungsbedingungen, realisiert nicht nur Behindertengerechtigkeit, sondern auch eine hohe Einzelzimmerquote“, sagt Prof. Thomas W. Kallert. Der geschlossene und offene Stationsbereich werde um separate Tagesklinik- und Ambulanzräume für diese spezielle Patientengruppe ergänzt. In den Baukörper sei zudem ein eigener Therapiebereich integriert, und im Außenraum werde ein Garten gestaltet, der den besonderen Anforderungen dieser Patienten gerecht wird, so Kallert.
Besonderen Wert legt Bezirkstagspräsident Henry Schramm darauf, dass durch den Ersatzneubau auch die Arbeitsbedingungen für die Beschäftigten strukturell verbessert werden: „Der Neubau wird in Zukunft alle Funktions- und Strukturbereiche der Station in einem Gebäude bündeln. Die Größe und Anzahl der Räumlichkeiten sind auf den großen Betreuungsbedarf der dortigen Patientinnen und Patienten abgestimmt und ermöglichen eine noch bessere Pflege“, so Schramm.
Bevor der zweigeschossige Neubau entstehen kann, mussten zunächst die beiden bisherigen Gebäude F1 und F2 abgerissen und die Baustellenfläche eingerichtet werden. Die Erd- bzw. Rohbauarbeiten sind bereits in vollem Gange. Im Juni 2026 soll alles fertig und das Gebäude zur Übergabe bereit sein. Dann haben viele Menschen mit ganz besonderen Bedürfnissen neue Räumlichkeiten, die ihren Anforderungen entsprechen.
Info:
Das Bezirkskrankenhaus Bayreuth gehört zu den Gesundheitseinrichtungen des Bezirks Oberfranken (GeBO). An mehreren Klinikstandorten werden Menschen mit psychiatrischen Erkrankungen behandelt, in Kutzenberg befindet sich außerdem eine somatische Klinik für Rheumatologie und Lungenheilkunde. Insgesamt arbeiten bei der GeBO rund 2300 Mitarbeiter.