Denn schauspielerisches Talent bewiesen die beiden in überzeugender Weise bei einem Vortrag, zu dem die Bezirksklinik Rehau im Rahmen der Hochfränkischen Wochen der seelischen Gesundheit geladen hatte. Ihre Rollen: Chefarzt und Psychologin.
Welche Rollen spielen Medikamente und Psychotherapie und auf was kommt es bei der Diagnose und Behandlung von depressiven Erkrankungen im klinischen Alltag an? Dass man diese Frage so nicht stellen kann, konnten die Referenten in einem interessanten mit allerlei lustigen Anekdoten geschmückten „Rollenspiel“ vermitteln.
„Der zentrale Punkt in der psychiatrischen Klinik ist der Gedanke, wie man einem Menschen am besten helfen kann, es müssen gemeinsam Lösungen gefunden werden. Die richtige Kombination bei psychischen Problemen ist die Kombination aus beidem, nur in der Wechselwirkung beider Fachdisziplinen kann man das Beste für den Patienten rausholen“ sagt Brückner.
Ein wichtiges Kriterium bei der Behandlung und Dosierung von Medikamenten sei es vor allem im Vorfeld zu klären welche Art von Depression vorliegt „Wir nehmen uns viel Zeit und schauen da schon sehr genau hin“, sagt Dr. Brückner. Und Jutta Hahn ergänzt „Wie die Behandlung genau aussieht muss Hand in Hand gehen“.
Klinischen Studien zufolge wirken eine psychotherapeutische Behandlung und ein Medikament im Gehirn ähnlich, das Gehirn werde in beiden Fällen neurobiologisch verändert, entweder durch Chemie oder durch Interaktion mit dem Therapeuten, nur der Zugangsweg sei unterschiedlich.
Im Anschluss an den Vortrag beantworteten Brückner und Hahn zahlreiche Frage und diskutierten rege mit den Zuhörern. Unter anderem ging es um verschiedene Therapieformen, sinnvolle Medikamenteneinstellung und Hilfsangebote für Betroffene.