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News

Demenz - eine Wohlstandskrankheit?

Eine Demenz kann jeden treffen. Wirklich jeden. Warum manche Menschen daran erkranken und manche nicht – unklar. Ebenso wie die Ursachen.

Was aber klar ist: Es gibt bestimmte Risikofaktoren, die die Wahrscheinlichkeit, an einer Demenz zu erkranken, erhöhen. Neben genetischer Veranlagung ist das Hauptrisiko das Alter. Die steigende Lebenserwartung – begründet durch den Wohlstand und den medizinischen Fortschritt – ist hauptsächlich dafür verantwortlich, dass die Zahl der Menschen mit einer Demenz steigt. Der Großteil der Betroffenen ist weit über 65 Jahre alt. Derzeit leben in Deutschland rund 1,8 Millionen Menschen mit einer Demenz. Die Zahl der Betroffenen wird laut Bundesfamilienministerium aber bis zum Jahr 2050 voraussichtlich auf 2,8 Millionen wachsen.

Wie man eine Demenz erkennt, welche Risikofaktoren die Erkrankung begünstigen und was man präventiv tun kann, erklärt Dr. Christian Mauerer, Leitender Oberarzt der Abteilung für Gerontopsychiatrie und -psychotherapie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth. „Eine Demenz beginnt meist schleichend. Erste Anzeichen zu erkennen und ernst zu nehmen wird keine Heilung herbeiführen. Allerdings kann das Fortschreiten der Krankheit mit Hilfe entsprechender Medikamente verlangsamt werden“, sagt der Experte.

 

Fünf typische Anzeichen:

1. Wenn das Kurzzeitgedächtnis Probleme macht…

Mal einen Namen zu vergessen ist ganz normal. Regelhaft Dinge zu vergessen, die erst kurze Zeit zurückliegen oder am Telefon nicht mehr zu wissen, warum man jemanden angerufen hat, sollten ein Warnsignal sein.

 

2. Wenn man Dinge verlegt…

Jeder vergisst mal, wo der Autoschlüssel liegt. Passiert das aber ständig oder findet man ihn an sonderbaren Orten, wie im Kühlschrank wieder, kann das ein Anzeichen für Demenz sein.

 

3. Wenn das richtige Wort fehlt…

Verliert jemand mitten im Satz oft den Faden, fällt einem häufig das richtige Wort nicht mehr ein oder werden falsche Begriffe, wie Schienenbus statt Bahn, verwendet? Eventuell ein Anzeichen einer beginnenden Demenzerkrankung.

 

4. Wenn Alltagsaufgaben schwierig zu bewältigen sind…

Einkaufszettel schreiben, altbekannte Rezepte nachkochen – wenn es hier öfters Probleme gibt, kann das ebenso ein Hinweis sein.

 

5. Wenn die Stimmung schlecht wird…

Lustlosigkeit, Teilnahmslosigkeit, Angststörungen, Niedergestimmtheit und sozialer Rückzug können Vorboten einer Demenzerkrankung sein.

 

„Bemerken sie des Öfteren eines oder mehrere dieser Symptome, wenden Sie sich an Ihren Hausarzt“, rät Dr. Mauerer. Schon allein, um andere, meist gut behandelbare Ursachen, wie Stoffwechselstörungen oder Vitaminmangel ausschließen zu können.

 

Einige Risikofaktoren, an Demenz zu erkranken, sind unvermeidbar. Wie etwa das Alter oder eine genetische Veranlagung. Einige lassen sich aber verhindern oder eindämmen:

 

Diese Faktoren senken das Demenzrisiko:

1. Aktiv sein

Erwachsene sollten sich wöchentlich etwa zweieinhalb Stunden moderat bewegen (leicht erhöhte Herzfrequenz). Menschen über 65 Jahre sollten außerdem Übungen einbauen, die Gleichgewicht, Koordination und Kraft fördern.

 

2. Alkohol meiden

„Hören Sie mit dem Rauchen auf oder fangen Sie erst gar nicht damit an. Und trinken Sie wenig, am besten keinen, Alkohol“, rät Mauerer.

 

3. Gesunde, ausgewogene Ernährung

Eine mediterrane Ernährung scheint zu schützen. Viel Obst, Gemüse, Fisch, Olivenöl, Vollkornbrot, weniger Schweinefleisch und Milchprodukte, wie fetter Käse und Butter.

 

4. Geist trainieren

Wer geistig aktiv ist, kann die Leistungsfähigkeit des Gehirns verbessern. „Hören Sie Musik, lesen Sie Bücher oder machen Sie Gesellschaftsspiele. Lernen Sie eine Fremdsprache oder eine neue Sportart, wie klettern“, rät Dr. Mauerer.

 

5. Soziale Kontakte pflegen

Einsamkeit kann krank machen. Menschen, die ungewollt viel alleine sind, haben ein bis zu doppelt so hohes Risiko an Alzheimer zu erkranken. „Bauen Sie sich ein Kontaktenetz auf. Ehrenamt, Sportverein, Chor, Gruppenreise sind Möglichkeiten.

 

Hilfe:

Was tun, wenn...

1. Gerontopsychiatrie am Bezirkskrankenhaus Bayreuth

Telefon 0921 283 3004

https://www.gebo-med.de/1/bezirkskrankenhaus-bayreuth/gerontopsychiatrie

 

2. Fachstelle für pflegende Angehörige – Caritas

Telefon 0921-15089192

https://www.caritas.de/adressen/fachstelle-fuer-pflegende-angehoerige/95448-bayreuth/99187

Treffen Infostunde jeden zweiten Dienstag, 15 bis 16 Uhr
Ort Bezirkskrankenhaus Bayreuth, M7 Multifunktionsraum, Nordring 2, 95445 Bayreuth

Ansprechpartner: Ursula Epp, Telefon 0921-21515, Mail: epp@caritas-bayreuth.de

 

3. Alzheimer Gesellschaft Bayreuth-Kulmbach e.V.

https://www.alzheimer-bt-ku.de/
Infos für Angehörige, Ansprechpartnerin: Karin Orbes

Telefon 0170-6965886

 

4. Fachstelle für Demenz und Pflege Oberfranken

https://www.demenz-pflege-oberfranken.de/

Telefon 0951-85512

 

5. Gerontopsychiatrische Beratung für Menschen 65+

https://www.diakonie-bayreuth.de/angebote/gerontopsychiatrische-beratungsstelle/

Telefon 0921-1508770

 

Info:

Auch jüngere Menschen können an Demenz erkranken. Laut Deutscher Alzheimer Gesellschaft leben in Deutschland etwa 100.000 Menschen im Alter von 45 und 64 Jahren mit einer Demenz.